Ich war nie großer Fan von Chemietoiletten und die erste Toilette von Enders war mehr Mittel zum Zweck oder sagen wir eher aus der Not gekauft und mitgenommen. So richtig motiviert war ich auch nicht, einen festen Sockel für die Chemietoilette einzubauen.
Das erste Mal habe ich von der Trockentrenntoilette letztes Jahr auf der Caravan Salon gehört und seitdem hat mich das Thema angefixt. Für mich hat die Chemietoilette fast nur Nachteile und deshalb musste ich mich wenig bis gar nicht motivieren, das neue Projekt zu starten 🙂
Ich fange, wie immer, mit einem weißen Blatt Papier … ehm auf digitaler weißer Fläche an. Idealerweise habe ich meine maximal zulässigen Maße im Fahrzeug gemessen und konstruiere drauf los. Nach den ersten 15 Minuten habe ich den Rahmen bereits auf dem Bildschirm soweit fertig.
Der Rahmen ist meine erste tragende Konstruktion, später werden die Außenwände mit 6-10 mm starken Multiplex-Platten verkleidet – das sorgt für zusätzliche Stabilität. Bei den Latten habe ich mich für 48 x 24 als Dimension entschieden. Ich denke, dass man hier je nach Platzverhältnissen selbst experimentieren kann. Man sollte immer darauf achten einen realistischen trade-off zwischen Stabilität, Gewicht und Außenmaßen zu finden.
Eine Frage, die mich später im Möbelbau sehr stark beschäftigt hat, war die Frage nach den Befestigungsmöglichkeiten im Wohnmobil. Ich schreibe jetzt bewusst ganz allgemein Befestigung, denn darunter möchte ich alle möglichen Unterpunkte wie z.B. Verkleidungen, Möbel, Möbelbefestigungen, Korpusbauweisen etc. unterbringen. Alles möglichst in der kompakten Form mit dem maximalen Nutzwissen, welches man benötigt, um selbst an seinem Fahrzeug loszulegen.
Kurzes Vorwort
Es gibt einen großen Unterschied zwischen der eigenen Wohnung / dem eigenen Haus und einem Kastenwagen, wenn man den Raum betrachtet, indem etwas sicher gebaut werden soll. In einem Fahrzeug habe ich (zumindest während der Fahrt) meistens eine gewisse Dynamik, selten bleibt alles starr und unbewegt. Das ist der erste Gedanke, an den man sich gewöhnen muss, wenn man diverse Dinge für den Aufbau plant.
Außerdem spielt die Temperatur eine sehr wichtige Rolle. Im Fahrzeug haben wir es heutzutage mit teils vielen Werkstoffen wie Aluminium, Magnesium und Kunstoffen in Mischbauweise zu tun. In den eigenen vier Wänden besteht das Haus um uns herum aus hartem, unveränderlichen Stein. Heißt konkret, das Fahrzeug dehnt sich im Sommer aus und das wirkt sich direkt auf die verbauten Teile im Fahrzeug aus. Deswegen kommt es z.B. vor, dass plötzlich irgendwelche Möbel durch Geisterhand im Winter anfangen zu knarzen, da sich die Karosserie verzogen hat und Holz an Holz reibt.
Eins muss ich noch loswerden: Nichts, absolut nichts hält für ewig. Es kann sein, dass eine Verbindung möglicherweise 45 Jahre hält, es kann aber auch in so einem dynamischen Umfeld vorkommen, dass etwas bereits nach 3 Monaten abreißt. Auf dieses Eventualität muss und sollte man sich im Camper einstellen, sonst wird man nicht glücklich. Das Risiko kann natürlich durch präventive Maßnahmen in der Eintrittswahrscheinlichkeit deutlich abgesenkt werden und auf diese Punkte werden wir in den folgenden Kapitel reingehen.
Generelle Tips zu den Befestigungen aus meiner Erfahrung
Befestigung von Möbeln und Geräte auch immer in Beschleunigungsrichtung absichern
Wenn möglich, metrische Schrauben verwenden: Mehrfachverwendung, erhöhte Sicherheit
Möbel- und Wändebewegung zulassen. Zum Beispiel durch Nuten oder Alu-U-Profile
Technikzugänge nicht zubauen => Revisionsklappen und -öffnungen berücksichtigen
Möglichst auf Leichtbau setzen => schwere Masse verursacht mehr Bewegungsenergie bei Bewegung
Möbelbau und die Verbindung
Beim Bau der Möbel gibt es nicht sonderlich viel zu beachten. Nehmen wir an, wir möchten einen Oberschrank in einfacher rechteckiger Form bauen. Man braucht vier Holzplatten und evtl. eine Rückplatte. Man kann jetzt die entsprechenden Holzschrauben (ich nehme am liebsten original SPAX oder Würth Schrauben) nehmen, WICHTIG: Löcher in das Holz vorbohren, ansenken und dann die Platten miteinander verbinden.
Vorteil: Einfach, sicher und schnell erledigt.
Nachteil: Alle Schrauben sind erstmal sichtbar, wenn nicht durch Schraubkappen abgedeckt.
Schrauben (siehe oben links) waren bei mir sichtbar, dann kamen graue Schraubkappen aus Kunstoff drauf
Eine zweite, sehr weit verbreitete Verbindung von Möbeln (hauptsächlich bei professionellen Aufbauern) ist die Möglichkeit mit so genannten Topfverbindern / Korpusverbindern zu arbeiten. Anfang 2020 habe ich versucht bei der CMT Messe in Stuttgart diese Verbindung zu fotografieren.
Die Idee dahinter ist, dass eine relativ unsichtbare Verbindung hergestellt wird. Dazu wird meist ein 25 / 35er Forstnerbohrer genommen, ca 10 mm in das Holz gebohrt und dann der Verbinder (erstes Bild) eingesetzt. Hier kann nun eine Holzschraube eingeschraubt und in die zu verbindende Gegenseite eingeschraubt werden. Was ist dabei zu beachten? Ganz klar die Materialdicke eurer Möbelbauplatten.
Ich habe bei mir durchgehend 12 mm Möbelholz verwendet und für mich wären diese Topfverbinder eher kontraproduktiv gewesen, da meine Materialdicke für diese Art der Verbindung nicht ausgereicht hätte. In der Regel werden 15,4 mm Platten im Wohnmobilbau verwendet, hier können solche Topfverbinder einfacher eingesetzt werden, da man nach Einbohren mit dem Forstnerbohrer noch ca. 5 mm Platz zur anderen Seite der Platte hat.
Vorteil: praktisch unauffällige Verbindung von Möbeln.
Nachteil: Vorarbeit mit einem Forstnerbohrer notwendig.
Befestigung Möbel / Verkleidungen an Wände
Ein ziemlich wichtiges Kapitel dürfte die Befestigung von Verkleidungen und Möbeln an Wänden oder Karosserieabschnitten sein. Natürlich gibt es viele Selbstausbauer da draußen, die die Wände lediglich mit flexiblem Filz beziehen, aber in unserem Beispiel geht es explizit darum, Wände z.B. mit dünnen 3mm Multiplexplatten zu verkleiden. Die wahrscheinlich einfachste, jedoch unsauberste Methode wären selbstschneidende Blechschrauben, die man durch das Holz und anschließend durch das Fahrzeugblech bohrt.
Bildquelle: theo-schrauben.de
Jetzt muss man jedoch aufpassen: Die Fahrzeugwände sind in der Regel bei praktisch allen Vans keine glatten Flächen, in die man die Multiplexplatte andrückt und reinschrauben kann. Überall befinden sich Spriegel, Sicken, Holme, ungleichmäßige Verläufe der Außenwand und und und. Heißt praktisch: Ich muss selbst sowieso die spezifischen Punkte, an denen ich eine Blechschraube einschrauben kann, ausfindig machen und auf der Verkleidung markieren.
Wenn ich mir diesen Aufwand, den ich sowieso betreiben muss, mache, dann würde ich direkt auf Option zwei setzen: Verbindung mit so genannten Nietmuttern.
Bildquelle: Amazon.de
Ich LIEBE Nietmuttern, denn Sie bieten (für unseren use-case) sehr viele Vorteile gegenüber einer Verbindung mit einer Blechschraube. Erstens haben wir hier eine der stabilsten Verbindungsarten, da wir metrische Schrauben verwenden und zweitens ist die Verbindung jederzeit reversibel lösbar.
Beispiel: Hängeschränke
Ich möchte das Thema mit den Nietmuttern anhand eines Beispiels aufgreifen und versuche das an der Montage meiner Oberschränke zu erläutern.
Auf dem Bild oben sehen wir die (zugegeben) schlechte Skizze des Seitenprofils vom hinteren Hängeschrank (gilt jedoch für alle Hängeschränke). Oben und hinten am Schrank ist eine 28 x 70 mm Latte über die gesamte Länge des Hängeschranks befestigt. Auf dem Bild unten sieht man diese Skelettkonstruktion sehr gut. In diese Latten habe ich entsprechend Langlöcher gebohrt, in die später die Verschraubung rein kommt. Die Schränke hinten sind 150 cm lang und werden oben mit 2x M10 Sechskantschrauben mit M10 Nietmuttern oben an der Karosserie verschraubt. Hinten kommen über die gesamte Länge 3x M8 Sechskantschrauben zum Einsatz, in diesem Fall in M8 Nietmuttern.
Wichtig ist, wie bei allen anderen Möbelbefestigungen auch, dass man dem Möbelteil eine gewisse Bewegungsmöglichkeit gibt. Würde man z.B. die Löcher exakt so groß wie die Schrauben bohren, würde man in meinem Fall den Oberschrank an insgesamt 5 Punkten starr mit der Karosserie verbinden. Das würde zwar eine Zeit lang funktionieren, setzt aber das Möbelstück unnötig in Spannung, wenn das Fahrzeug sich verwindet.
Befestigung von (sehr) schweren Möbeln
Grundsätzlich sollte natürlich das erste große Ziel sein, möglichst auf zu viel Gewicht im WoMo zu verzichten und auf leichten Bau zu setzen. Manchmal kann es aber vorkommen, dass man es nicht vermeiden kann. Nehmen wir z.B. einen schweren Kühlschrank oder Wasserkanister, die in den Schränken Platz finden müssen.
Hier gilt die Devise den Schwerpunkt möglichst niedrig zu halten, also schwere Sachen immer nah an den Boden platzieren. Nehmen wir den Schrank unten als Beispiel und gehen davon aus, dass dieser Schrank mit einem hohen Gewicht belastet wird. Dann muss ich als erstes dafür sorgen, dass die eingelagerten Gegenstände sicher und ohne Bewegungsfreiheit an ihrem Platz bleiben. Wenn wir uns einen 25 Liter Wasserkanister bei Kurvenfahrten oder einer Vollbremsung vorstellen, der ungesichert im Schrank steht, werden wir große Schwierigkeiten haben und es könnte passieren, dass der Schrank erheblichen Schaden nimmt. Wenn es lösbare Verbindungen sein sollen, dann würden sich Spanngurte sehr gut dafür eignen. Alternativ baut man Führungen in den Boden des Schranks und fügt Zwischenwände ein, damit die schweren Gegenstände darin platziert werden – es gibt also durchaus einige Möglichkeiten.
Natürlich muss man vorab dafür sorgen, dass die Basis – also der Korpus selbst – sicher im Fahrzeug befestigt wird. Wenn wir weiterhin den obigen Schrank als Referenz sehen, würde ich 4x 4,5×30 Holzschrauben nehmen und den Schrank am Boden z.B. durch den Holzboden durchschrauben (nötige Materialstärke vorausgesetzt, sonst bohrt man durch den Karosserieboden durch!).
Dann sucht man sich an der Rückwand etwas weiter oben einen Punkt aus und bohrt / fräst hier ein Langloch. Warum Langloch? Wir haben wieder das Thema, dass wir versuchen keine völlige Starre zu erzwingen. Wenn der Schrank an einer Seitenwand im Fahrzeug befestigt wird und man beschleunigt / bremst ab, möchte sich der Schrank nach vorne und hinten bewegen. Da der Boden mit 4 Holzschrauben fixiert ist, wird sich eher der obere Bereich Bewegungen aussetzen. Mit einem Langloch (zum Beispiel 20-30 mm Länge) können wir das Spiel in die eine, sowie andere Richtung ermöglichen.
In die Mitte des Langlochs suchen wir uns in der Karosserie einen Punkt und setzen hier eine M8 Nietmutter und schrauben vorne durch die Rückwand des Korpus z.B. eine Sechskantschraube mit einer Unterlegscheibe rein. Jetzt haben wir eine sehr stabile Verbindung, die in jede Richtung abgesichert, aber nicht völlig starr sitzt. Für Servicezwecke müssen lediglich 5 Schrauben gelöst werden, damit der Korpus entfernt werden kann.
Update: Befestigungen mit Einschlagmuttern
Eine wichtige Befestigung habe ich vergessen. Es geht um so genannte Einschlagmuttern für Holz. Das Prinzip dahinter ist denkbar einfach: Man bohrt ein Loch in der Größe der Einschlagmuttern und hämmert diese dann in das Holz rein.
M8 Einschlagmutter (Bildquelle: Amazon.de)
Diese Befestigungsmöglichkeit ist eine sehr gute Option, wenn man z.B. vorhat, Trennwände in das Wohnmobil einzubauen. Im Idealfall nimmt man für die Stabilisierungen der Wände Alu U-Profile. Natürlich kann man die Profile einfach mit Holz- oder Blechschrauben an die Karosserie oder an den Boden schrauben, aber da sitzen wir erneut vor dem Problem des sich frei windenden / rüttelnden Schrauben.
Wenn wir davon ausgehen, dass wir schon einen Holzboden drin haben, dann ist eine sehr sichere Methode mit Einschlagmuttern und U-Profilen zu arbeiten. Dafür bohrt man sich die entsprechenden Löcher in den Holzboden vor und schlägt die Muttern rein. Im Idealfall hat man z.B. mit einem Forstnerbohrer bereits ca. 1-2 mm von der oberen Schicht des Holzbodens abgetragen. Vorteil: Die Einschlagmutter liegt bündig mit dem Holzboden und verhindert das Kippen des U-Profils.
Mit der Einschlagmutter sind für mich das Pendant zu Einnietmuttern, nur eben hier in diesem Fall für Holz. Vorzugsweise verwendet man die Einschlagmuttern am Boden montiert, denn auf Druckbelastung kann praktisch nichts passieren. Bei leichten Montagen, kann man sie auch kopfüber an der Decke platzieren, aber man muss sich immer vor den Augen halten, dass diese Muttern lediglich mit einem Hammer eingeschlagen werden. Wenn wir dauerhaft eine Zugbelastung auf die eingesetzte Schraube (und somit natürlich auch auf die Einschlagmutter) wirken, wird sie sich irgendwann aus dem Holz lösen und abfallen – und damit auch alles andere, was an ihr befestigt wurde. Deswegen immer den genauen Anwendungsfall bei den Einschlagmutternberücksichtigen, denn sie sind nicht ganz so ein no-brainer wie z.B. der Einsatz von Einnietmuttern in Metall.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass lösbare, metrische Verbindungen in Form von Einnietmuttern sehr viele Vorteile im Wohnmobil mit sich bringen. Es ist die bedeutend sicherere Verbindung gegenüber einer reinen Verbindung mit Holz-/Blechschrauben. Es lohnt sich vorher Gedanken darüber zu machen, an welchen Stellen schwere Schränke / Hängeschränke platziert werden sollen.
Aber auch spontane Verbindungen lassen sich gut mit Nietmuttern lösen, da es an der Karosserie oft Stellen gibt, wo man schnell ein 8/10 mm Loch bohrt und die Nietmutter einsetzen kann.
Ich benutze folgende Kombinationen bei den Nietmuttern:
Ich habe von Anfang an eingeplant, einen Oberschrank über der Dinette zu bauen, um weiteren effektiven Stauraum zu schaffen und zusätzlich offene Ablagen zu realisieren. Hier sollen dann später die kleinen Sachen wie Smartphones, Geldbeutel, usw. Platz finden, damit man Sie nicht zwingend in Schränke verschließen muss.
Angefangen hat alles erneut mit den alten Schablonen für die Seiten, in diesem Fall mit einer Änderung: Die Fronten wurden im 90° Winkel konstruiert, damit ich später eine vollumschließende, ebene Front zuschneiden und montieren kann. Außerdem soll es ein einziger 60 cm breiter Schrank ohne Zwischenwand werden (Siehe Bild unten).
Auf der Unterseite kommt die bereits aus den anderen Oberschränken umgesetzte Lösung mit der LED-Leiste, die dann in einem Alu U-Profil verschwindet.
Die weiteren Erklärungen und Details findet ihr, wie immer, im Video. Sollte es da genaue Fragen geben, könnt ihr mich sehr gerne anschreiben – ich versuche dann natürlich zu unterstützen 🙂
Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich mag Schubladen einfach. Sie bieten massig Stauraum, haben einen Spieleffekt, indem man sie raus und reinschieben kann und vor allem nutzen Sie den gegebenen Platz wirklich fast vollständig aus. Neben der Küche, die ja schon 6 unterschiedliche Schubladen beheimatet, habe ich mich weiter hinten im Wohnbereich unter dem linken Bett für drei weitere, stauraumkräftige Schubladen entschieden. Maße der Schubladen: 450 x 450 x 250 mm.
Wie eine Schublade gebastelt wird, dazu gibt es wirklich sehr viele Videos bei YouTube, weshalb ich da gar nicht darauf eingehe, aber vielleicht in Kürze für Euch:
Benötigte Größe festlegen und vorhandenen Platz ausmessen
Korpus aus 4 Seiten + 1 Boden zuschneiden
Front nach Wunsch und Größe zuschneiden
Alles zusammen (gerade!) verschrauben
Schubladenauszüge anbringen
optional: Griffe anbringen
Als Sicherung entscheide ich mich für Kindersicherungen aus dem Haushaltsbereich, da ich hier keine Push-Locks oder sonstige Lösungen verbauen möchte. Außerdem finde ich diese Lösung einfach klasse!
Am Ende lassen sich knapp 150 Liter Stauraumvolumen aufgeteilt auf drei Schubladen wirklich sehen und sinnvoll ausnutzen – ich bin super zufrieden mit der Arbeit 🙂
Es gibt viele Wege ein Bett in den Kasten einzubauen. Ich habe mich bei Alf, nachdem ich das Froli Bettsystem auf der CMT Messe in Stuttgart kennen lernen durfte (2019), dafür entschieden, weil die Umsetzung sehr einfach und gut durchdacht ist – und ich wollte keine Lattenroste basteln 🙂
Die beiden Seiten des Bettes standen ja schon seit geraumer Zeit fertig im Kasten. Nun habe ich mich endlich endlich dem stiefmütterlich behandelten Mittelstück gewidmet und meine erste Idee umgesetzt. Der Einsatz in der Praxis wird in Zukunft zeigen, ob die Planung gehalten hat, aber hey: Das ist doch sowieso alles grüne Wiese, da darf man alles probieren 🙂
Angefangen habe ich zuerst mit den “Spielklötzchen”, die später als Aufnahme für das Mittelstück dienen. Das ist handelsübliches Kantholz mit 60 x 28 aus dem Baumarkt. Ich habe das in ca. 10 cm lange Stücke geschnitten und in der Mitte weniger als zur Mitte durchgesägt, wo später die Querbalken einrasten sollen. Ich persönlich würde aus Festigkeitsgründen hier nicht weiter als zur Hälfte durchsägen, da man ja sowieso schon eine Sollbruchstelle erzeugt, aber noch genügend tragendes Material zur Verfügung steht.
Auf dem unteren Bild sieht man praktisch die Endform, wie die Idee im Fahrzeug umgesetzt werden soll. Hier entstehen aber auch schon die ersten Überlegungen zwecks Längssteifigkeit, denn die ist aktuell noch gar nicht gegeben. Ich werde später in das Mittelstück zweireihig ebenfalls Kanthölzer verschrauben, sodass die Platte sich nirgendwo durchbiegen kann.
Unten die montierten Klötze im Fahrzeug an der Bettseite. Die mittleren Klötzchen sind höher montiert, da ich hier die Querlatte für die Zugänglichkeit der (später zu einbauenden) Tür für den Frischwassertank gekürzt habe.
Einzig die zwei Schrauben werde ich wahrscheinlich so nicht belassen, da Sie mir zu wenig Sicherheitsgefühl geben. Ich werde auf beiden Seiten je zwei Schrauben durchbohren, dann sollte sich das erledigt haben.
Was habe ich aus dem ersten Österreichtrip mitgenommen? Kaiserspeck, check! Käse, check! Schöne Bilder, check! Zirbenholz, check! ZIRBENHOLZ WTF??!? Wir waren in einem Luxus-Spa Hotel einquartiert und überall dieses besondere und besonders gut riechende Holz – man merkt, das hat mir keine Ruhe gelassen 🙂 Kurzum habe ich mich schlau gemacht und eine örtliche Tischlerei aufgesucht – an dieser Stelle ganz liebe Grüße an das Team der Schellhorn Tischlerei (https://www.schellhorn.at/) – und mir ein Reststück an Zirbenholz eingepackt.
Ziel: Eine schöne Erinnerung in Alf einbauen und den noch offenen Platz hinter der Dinette sinnvoll ausnutzen. In diesem Fall möchte ich mit dem Holz einen Tisch basteln.
Im Zuge des HiFi-Upgrades habe ich, wie ihr bereits wisst, die ursprünglichen Türverkleidungen ab der Hälfte abgeschnitten und neu aus Holz konstruiert. Die Kehrseite war leider, dass ich damit natürlich jegliche Verstaumöglichkeiten mitvernichtet habe. Mir war jedoch von Anfang an bewusst, dass ich danach die Staufächer wiederbeleben werde und das habe ich an dem heutigen Tag fertiggestellt. Die Konstruktion besteht aus Resthölzern des Innenausbaus und Kissenbezügen von Ikea.
Ein vergessenes Urgestein erwacht wieder zum Leben: Der Oberschrank!!! Gefühlt wurde er seit 2 Monaten stiefmütterlich in der kältesten Ecke der Werkstatt abgestellt und fristete seitdem sein Dasein – allein und ohne Beachtung.
DIESE ZEIT IST VORBEI LIEBER OBERSCHRANK, denn heute stehst du, wortwörtlich leuchtend, im Mittelpunkt.
Oberschrank vor der Fertigstellung ohne Abschlussleiste oben
Neu hinzugekommen sind die Fronten in Eicheoptik und die Hettich Griffe. Außerdem werden die Oberschränke in ihrer Finalform mit zwei Leuchtquellen ausgestattet: passive Beleuchtung als LED-Stripe Richtung Decke und einmal unter dem Oberschrank als integrierte LED-Leiste in einer Aluminiumleiste + Opalabdeckung (als Blendschutz). Die Aluminium-Aufputzleiste könnt ihr z.B. bei eBay bestellen (Typ 1, opale Abdeckung). Auf dem Bild unten sieht man jetzt die volle 12 V Ladung auf dem LED-Stripe. Später werden beide Leuchten jeweils voneinander getrennt bis auf 5 V dimmbar sein, damit man nicht in Versuchung gerät, die Geschenke unter dem Schrank zu suchen 🙂
Ja, is denn heut scho’ Woinachtn?!
Erwähnenswerte Artikel:
Hettich Möbelgriffe: Artikelnummer 9207849 (im Hettich-Onlinekatalog), Baumärkte etc.
Holzschrauben (insgesamt 8x für Tischgleitschiene und 5x für Tischbein, Länge je nach Platte – ich habe 4 x 16 mm SPAX verwendet)
Die Form des Tisches könnt ihr praktisch selbst wählen, sie sollte sich nur a) in das Gesamtbild einpassen und b) kein Hindernis sein, wenn ihr Euch durch den Innenraum bewegt. Das waren meine zwei Hauptkriterien, die ich bei der Konstruktion berücksichtigt habe.
Die Tischhöhe habe ich bisschen nach Gefühl und den Normen gewählt. Bei mir beträgt der Abstand zwischen Oberkante Sitzbank und Tischoberkante ca. 28 cm. Der Tisch hat eine Höhe von 74 cm über dem Boden.
Zur Küchenrückwand muss ich eigentlich nichts sagen. Es ist ein 85 x 50,5 cm Stück aus der Eiche-Platte, die ich noch großzügig übrig habe. Ich habe Sie angeschraubt, damit ich Möglichkeiten zur Ordnung und zum Verstauen von Gegenständen in der Küche schaffen kann. Somit habe ich schon mal eine homogene Fläche, die ich in Zukunft nutzen kann.